EDITORIAL

Fast alle Nachrichten-Medien in der Bundesrepublik – ob Print oder Internet – haben über die Präsentation des neuen deutschen Profi-Rennstalls Giant-Alpecin, in der französischen Botschaft zu Berlin, berichtet: Deutschland rollt wieder mit – in der höchsten Liga des Radsports. Dazu passt, dass die Tour de France in diesem Sommer erneut vom „Ersten“ der ARD übertragen wird. Die deutsche Rad-Athleten haben im vorigen Jahr insgesamt herausragende Leistungen im internationalen Radsport gezeigt; es wurden so viele Medaillen gewonnen wie kaum in einem Jahr zuvor.

Der BDR verzeichnet seit etlichen Jahren stetig steigende Mitgliederzahlen, die Zahl der Lizenzträger aber ist zurück gegangen – und das bei den Jüngsten in der U11 bis hin zu den Senioren. Freilich steht jetzt zu vermuten, dass mit erhöhter Präsenz des erfolgreichen Radsports in den öffentlich-rechtlichen Medien – zusätzlich zum Sender Eurosport – auch die Attraktivität dieses Sports erneut erheblich ansteigt. Damit könnte dann ebenfalls die Zahl der Lizenzen wieder steigen.

Die Prognosen sind eher zuversichtlich. Wichtig ist, dass noch mehr der vielen Radsportler in Deutschland Mitglied eines Radportvereins werden. Jedes Vereinsmitglied hilft, den Radsport und generell den Sport zu stärken sowie das immer wieder propagierte gesellschaftliche Ziel zu erreichen, möglichst viele Kinder und Jugendliche für sportliche Aktivitäten zu motivieren, die nicht nur Spaß machen, sondern auch die Gesundheit verbessern. Der BDR insgesamt – mit seinen Vereinen, seinen Landesverbänden und seinem breit gefächerten Angebot der Disziplinen – legt die Grundlage für einen erfolgreichen Radsport in Deutschland und darüber hinaus. Das wird auch deutlich in einem Entwurfstext zu einem neuen „Leitbild“ des nationalen Radsportverbandes, das im Rahmen der kommenden BDR-Bundeshauptversammlung, hoch im Norden, in Schwerin – im März –, diskutiert werden wird.

Beste Grüße
Manfred Schwarz

 



Porträt: Weltmeister Lennard Kämna – ein großes Radsporttalent kommt aus dem kleinen Fischerhude

Verbandsrat des BDR verabschiedet neues Leitbild für den nationalen Radsportverband

Dreizehn Weltmeister und etliche Olympioniken feiern die Erfolge des BDR vom Jahre 2014


Auf dem Weg zur Tour?
Porträt: Weltmeister Lennard Kämna – ein großes Radsporttalent kommt aus dem kleinen Fischerhude

Natürlich ist die Tour de France das oberste Ziel des 18-jährigen Radrennfahrers Lennard Kämna. Es scheint, er ist auf dem besten Weg dorthin. Kein Zweifel: Der Niedersachse zählt zu den größten deutschen Radsport-Talenten.

2014 wurde er in seiner Altersklasse schon Deutscher Meister, Europameister und auch Sieger in der deutschen Bundesliga. Im letzten Jahr, Ende September, konnte Lennard Kämna seinen größten Erfolg in seiner noch jungen Radsport-Karriere feiern: Im spanischen Ponferrada gewann der 18-Jährige die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft Einzelzeitfahren der Junioren.

Sein Elternhaus steht im niedersächsischen Fischerhude, nicht weit von Bremen. Er lebt aber seit seinem dreizehnten Lebensjahr überwiegend in Cottbus, im dortigen Sport-Internat. Selbst bei Besuchen in Fischerhude verliert er seine sportlichen Ziele nicht aus den Augen. Im Hohen Norden, im flachen Niedersachsen, fährt der 18-Jährige rund 100 Kilometer, fast täglich: "Man freut sich natürlich, aber ich denke jetzt nicht, boah, du bist Weltmeister und ein cooler Typ. Ich freue mich darüber aber ich versuche halt weiterzuarbeiten, um vielleicht mal was Höheres zu erringen“, erzählte der frisch gebackene Champion Radio Bremen. Der Fernsehsender hat den schlanken Blondschopf so charakterisiert: „Reflektiert und selbstbewusst: Lennard Kämna wirkt für seine 18 Jahre schon sehr professionell.“

Für seine großen Erfolge hat der Athlet schon Einiges in Kauf genommen. Drei bis fünf Stunden Training absolviert Kämna, der im Team Stölting fährt, in Cottbus nahezu jeden Tag. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Das große Talent für den Radsport hat er offensichtlich von seinem Vater Gerald Kämna geerbt. Der ist – als Hobby-Fahrer – selbst radsportbegeistert und hat das an seinen Sohn weitergegeben. Auch Lennards Bruder John trainierte und lernte einst im Internat in Cottbus. Die Genetik in der Familie Kämna ist klar ausgeprägt.
Schon mit zehn Jahren bezwang Lennard auf seinem ersten Rennrad die Serpentinen des Alp d’Huez. Dorthin will er eines Tages wieder hin, dann aber als Profi. "Das wäre natürlich ein Superding, wenn ich irgendwann mal die Tour fahren könnte, und das ist auch ein großes Ziel für mich."

Auch jüngst machte Lennard Kämna Furore: Der Startschuss für das 51. Bremer Sechstagerennen im Januar feuerte er ab; die Leser der Fachzeitung Radsport kürten den Niedersachsen in der Kategorie der Junioren zum „Radsportler des Jahres 2014“, ebenso gewann er die Nachwuchs-Wahl bei rad-net zum "rad-net-Sportler des Jahres".

Foto (Sportschule Cottbus): Lennard Kämna mit Vater Gerald und Mutter Sonja

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Vielfältig und attraktiv – mit vielen Mediendiensten
Verbandsrat des BDR verabschiedet neues Leitbild für den nationalen Radsportverband

Der Verbandsrat des BDR – die Landespräsidenten und das Bundespräsidium – hat einen Text für ein Leitbild des Verbandes verabschiedet, der der Bundeshauptversammlung 2015 zur Verabschiedung vorgelegt werden soll.

Bei dem Text geht es nicht nur um eine sehr komprimierte Zusammenfassung der Verbandsphilosophie („Wer sind wir?“), sondern darüber hinaus auch um die Beschreibung der vielfältigen horizontalen und vertikalen Strukturen des nationalen Radsportverbandes – mit zehn Haupt-Disziplinen und den verschiedensten Aufgabenbereichen. Rund 10 000 weibliche und männliche Mitarbeiter – fast alle arbeiten ehrenamtlich – sorgen in 2 500 Vereinen mit rund 140 000 Mitgliedern in 17 Landesverbänden und auf der Bundesebene dafür, dass der vielschichtige sportliche Betrieb, sei es im Hochleistungs- oder Breitensport, nachhaltig und attraktiv funktioniert.

Der BDR ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportverbände bei den olympischen Sommerspielen und hat sich gerade im vergangenen Jahr im Rahmen der meisten Welt-Cups, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften eindrucksvoll bei der Nationen-Wertung jeweils auf einem der drei vorderen Plätze platziert.

Besondere Mediendienste des BDR auf Bundesebene – das Internetportal rad-net.de, der BDR-Medienservice für Journalisten, die Print-Zeitung Radsport, die elektronischen BDR-Nachrichten und der BDR-Pressespiegel im Internet – sorgen regelmäßig dafür, dass die herausragenden Leistungen deutscher Rad-Athleten nicht nur verbandsintern, sondern ebenfalls vielen Medien und der Öffentlichkeit insgesamt präsentiert werden. Zusätzlich gibt es zahlreiche erfolgreiche Internet-Nachrichtendienste der Landesverbände und der einzelnen Vereine, darunter auch einzelne Print-Zeitungen. Alle diese Medien sorgen ebenfalls für Zusammenhalt – für eine moderne Corporate Identity.

rad-net.de bietet darüber hinaus einen einzigartigen, beeindruckend vielfältigen  Service für die Radsportler-Szene, der vergleichbar bei kaum einem anderen deutschen Sportverband zu finden ist: Zum Beispiel jedes wesentliche Rennen in der Bundesrepublik wird detailliert nicht nur in vielen Details annonciert; auch die verschiedenen Sportergebnisse, in den unterschiedlichen Alters- und Leistungsklassen, sind zuverlässig nachzulesen. Außerdem präsentiert das Internet-Portal, das in Kooperation mit dem BDR betrieben wird, beispielsweise die persönlichen Profile und das „Ranking“ wichtiger Radsportler.

Über die Langfassung des BDR-Leitbildes (knapp drei DIN A4-Seiten), welches das Leistungsspektrum des BDR beschreibt, wird im März 2015 durch die Bundeshauptversammlung des Verbandes – in Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern – entschieden; später soll zusätzlich eine Kurzfassung mit Graphiken und Fotos veröffentlicht werden. 

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BDR in Frankfurt – auf dem Main
Dreizehn Weltmeister und etliche Olympioniken feiern die Erfolge des BDR vom Jahre 2014

Der BDR hat besonders erfolgreiche Rad-Athleten des Verbandes bei einer Feier auf den Planken eines Schiffes – auf dem Main – geehrt. Im Mittelpunkt standen an diesem Abend Weltmeister und Gewinner von olympischen Medaillen. Auch dabei: die Menschen, die im Hintergrund für das sportliche Gelingen Sorge tragen.

Achtzehn Weltmeister-Erfolge hat der BDR im Jahre 2014 verbuchen können – von der Bahn über den Kunstradsport bis zum Trial. Dreizehn davon feierten in Frankfurt auf dem Main. Der Bundesverband hatte eigens ein Schiff angemietet, für eine Feier zu Ehren der Spitzenathleten des BDR. Eingeladen: In erster Linie Spitzensportler – viele davon weiblich –, die bei Weltmeisterschaften oder den letzten olympischen Spielen Medaillen gewonnen hatten. Fast alle dieser Supersportler waren der Einladung des BDR gefolgt, oft zusammen mit ihren Lebenspartnern. Auch dabei: Trainer, „Schrauber“, Physiotherapeuten und medizinisches Personal sowie nahezu sämtliche Angestellten der Bundesgeschäftsstelle des BDR, die das fröhliche Event organisiert hatte.

Finanziell möglich wurde das fröhliche Fest durch Gelder von Sponsoren. Als Moderatoren fungierten abwechselnd, und dies recht launig, Rudolf Scharping, Peter Streng, Günter Schabel, Udo Sprenger, Patrick Moster sowie – last, but not least – Martin Wolf, allesamt aus dem BDR-Präsidium. Für dieses Gremium ebenfalls zugegen: Harry Bodmer, André Müller, Peter Koch und Manfred Schwarz, der an diesem Abend zuständig war für die Foto-Arbeit. Nach dem offiziellen Teil – hier wurden die verdienten Rad-Athleten auch einzeln geehrt – folgte die Disko-Etappe: Noch nach Mitternacht wurde ausgelassen das Tanzbein geschwungen.

Besonders die Sportler waren von dieser vorweihnachtliche Feier auf dem Main sichtlich angetan: Eine solche ungewöhnliche und ungezwungene „Betriebsfeier“ fördert offensichtlich das Wir-Gefühl im BDR, die überaus wichtige Corporate Identity. Ein Gast formulierte tags darauf das Resümee so: „Gut organisiert, witzig moderiert, tolle Stimmung. Das sollte der BDR öfter machen.“

Foto oben: Einer der Moderatoren – BDR-Generalsekretär Martin Wolf
Foto unten: Ausgezeichnete Sportler (Fotos: Manfred Schwarz)

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IMPRESSUM
BDR-Nachrichten 1/2015 / 7. Jahrgang
Herausgeber: Bund Deutscher Radfahrer (BDR) / Frankfurt am Main / Deutschland
Texte / Verantwortlich: Dr. Manfred Schwarz / BDR-Vizepräsident (Kommunikation)
E-Mail: dr.manfredschwarz@gmx.de; Tel.: 0171 205 1 201