EDITORIAL

Doping-Bericht der Wada: Der deutsche Radsport ist vorbildlich

Eine sehr gute Erfolgsmeldung vermeldet der Bund Deutscher Radfahrer: Es wird eine besondere Premiere geben – im Juni haben die Jedermänner zum ersten Mal die Möglichkeit, eine wirklich eigene Deutsche Meisterschaft auszufahren. Austragungsort ist das hessische Nidda (Regierungsbezirk Darmstadt).

Radsport ist in Deutschland wieder im Aufwind. Das haben freilich die meisten Bürger hierzulande noch gar nicht recht bemerkt. Und viele Sportjournalisten tun sich noch eher schwer damit, dass Deutschland im Vergleich zu etlichen anderen Ländern vom Thema Doping wenig betroffen ist. Und dass es im deutschen Radsport – im Unterschied zu manch anderer Sportart – im neuen Bericht der World Anti-Doping Agency für 2014 nur noch einen einzigen Fall von Doping gibt. Radsport ist in Deutschland wieder im Aufwind. Das haben freilich die meisten Bürger hierzulande noch gar nicht recht bemerkt. Und viele Sportjournalisten tun sich noch eher schwer damit, dass Deutschland im Vergleich zu etlichen anderen Ländern vom Thema Doping wenig betroffen ist. Und dass es im deutschen Radsport – im Unterschied zu manch anderer Sportart – im neuen Bericht der World Anti-Doping Agency für 2014 nur noch einen einzigen Fall von Doping gibt. Auch in Deutschland beobachten freilich kritische Medien ein neues Thema: internationales E-Doping. Das Ausmaß ist eher unklar.

Zu den TV-Sportjournalisten, die sich um den Radsport verdient machen, gehört seit vielen Jahren Karsten Migels. Er gehört längst in die erste Liga der Radsport-Journalisten. Er ist in die großen Fußstapfen getreten von legendären Fernseh-Moderatoren, an die sich Radsport-Fans nur allzu gern erinnern. Genannt sei hier beispielsweise Herbert Watterott, der 41 Jahre lang von der Tour de France für die ARD berichtet hat und der bei 60 Sechstagerennen gern erlebter Sprecher war.

Dass es auch im Radsport bisweilen lustige Geschichten gibt, zeigte jüngst das belgische Rennen „E3 Harelbeke“ (früher: „E3-Prijs Vlaanderen“): Ein Rad-Profi, vor zwei Jahren noch „Afrikanischer Radsportler des Jahres“, machte unfreiwillig Schlagzeilen der komischen Art, als er zum ersten Mal in seinem Leben bei einem Radrennen in Flandern an den Start ging. Die Premiere ist nicht gerade optimal gelaufen.

Beste Grüße
Manfred Schwarz

 



Premiere: Deutsche Jedermann-Meisterschaft

Wie viel Geld bekommen deutsche Gewinner von olympischen Medaillen?

Olympia in Sotschi: Wie hoch waren international die Prämien für Gewinner von Medaillen?

Karsten Migels: Ein Fernseh-Reporter in der ersten Liga

Technologischer Betrug: UCI informiert – Medien bleiben skeptisch

Olympia: BDR qualifiziert sich für alle Radsport-Disziplinen

MTB: EM und Weltcup im Zeichen der Olympia-Qualifikation richtigen Weg“

Ein Rad-Profi aus Eritrea fährt sein erstes Rennen in Belgien – und verirrt sich gründlich

Kurznachrichten-Telegramm
 


24. und 25. Juni
Premiere: Deutsche Jedermann-Meisterschaft

Ein neues Renn-Format wird in Deutschland Premiere feiern: die „Deutsche Meisterschaft Jedermann Straße“ – am 24 und 25. Juni im hessischen Nidda. Auch ein BDR-Team wird dabei sein.

BDR-Vizepräsident Udo Sprenger erklärt dazu: „Gedankenspiele, eine ‚richtige’ Deutsche Meisterschaft für Hobby-Radrennfahrer zu veranstalten, gab es schon lange. Gemeinsam im Team mit Freunden ein Rennen fahren, um den Sieg kämpfen und als Team Meister werden. Und sich auf einer abgesperrten Strecke einmal fühlen wie ein Profi – dieser Traum wird jetzt wahr.“

Für die Vereinsverantwortlichen gibt es jetzt es die einmalige Chance, Mitglieder als Vereinsteam bei der Erstauflage dieser Deutschen Meisterschaft auf die Strecke zu schicken. Interessierte Mitglieder können ab sofort als Mannschaft angemeldet werden: unter www.rad-dm-jedermann.de. Andreas Götz, Marketing- und Medienreferent beim BDR in Frankfurt am Main, erklärt, auch ein „Mixed Team“ der Bundesgeschäftsstelle werde in Nidda an den Start gehen.

Bei dieser DM wird es verschiedene Distanzen und Klassen geben. Die Rennen gehen
über 3 Runden (Teams Frauen und Mixed, Einzel Frauen) und knapp 69 Kilometer oder über vier Runden und knapp 92 Kilometer für die Männer (Team oder Einzel).

Gekürt werden drei Deutsche Team-Meister: Männer, Frauen, Mixed. Im ersten Jahr gibt es aber auch noch 6 Titel für Einzelstarter: Elite (18-35 Jahre), Männer und Frauen / Masters 1 (36-49 Jahre), Männer und Frauen; Masters 2 (50+ Jahre), Männer und Frauen.

Das Event-Wochenende beginnt am 24. Juni (Freitag), und zwar mit einem Zeitfahren und einem Generationenrennen. Am 25. Juni werden die Deutschen Meister ermittelt. Die Siegerehrung findet am Samstag auf der Showbühne des Parkfestes in Bad Salzhausen statt – anschließend wird gefeiert.

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Steigerung
Wie viel Geld bekommen deutsche Gewinner von olympischen Medaillen?

Nach den Olympischen Spielen in Rio und den anschließenden Paralympics werden deutsche Medaillengewinner einheitliche und höhere Prämien als noch 2012 von der Stiftung Deutsche Sporthilfe erhalten.

Für eine Goldmedaille in Rio werden 20 000 Euro überwiesen, Zweitplazierte erhalten 15 000 Euro und für Bronzemedaillengewinner gibt es noch 10 000 Euro, Auch die Plätze vier (5 000 Euro), fünf (4 000 Euro), sechs (3 000 Euro), sieben (2 000 Euro) und acht (1 500 Euro) werden besonders belohnt. Pro Sportler gibt es freilich nur eine Erfolgszahlung, selbst wenn er mehrere Medaillen gewönne. Die Prämien für Mannschaftssportarten orientieren an dieser neuen Staffelung. Ausgezahlt werden die Siegprämien über einen Zeitraum von zwölf Monaten – nach dem Ende der Spiele. Vor vier Jahren hatten die Prämie für Gold noch 15 000 Euro betragen (Silber 10 000 und für Bronze 7 500). Nach Sotschi galten schon ähnliche Normen wie heute.

„Wir freuen uns, einen Betrag in der Höhe von 2012 (1,3 Millionen) oder gern auch mehr nach den Spielen von Rio an die erfolgreichen Athleten auszuschütten“, sagt der Sporthilfe-Vorstandsvorsitzende Michael Ilgner. Er betont jedoch auch, dass es „nicht unsere Aufgabe ist, Olympia-Erfolge so zu honorieren, dass ein junger Mensch finanziell ausgesorgt hat“. Der Sporthilfe gehe es vor allem darum, „ein verlässlicher Karrierebegleiter zu sein, der rein nach Leistung fördert und nicht mit den Maßstäben von Medien oder Vermarktern an die Sache herangeht”. Schon jetzt zeichne sich ab, dass deutlich mehr als neunzig Prozent der kommenden Olympia-Starter im Verlauf ihrer Karriere von Sporthilfe-Förderprogrammen profitiert hätte.

Mit dem sogenannten Elite-Programm (Sponsor ist Mercedes) wird, so meldete die Frankfurter Allgemeine,  rund ein Drittel des zu erwartenden Olympia-Teams mit jeweils 400 bis 800 Euro pro Monat unterstützt. Das Eliteplus-Programm (PricewaterhouseCoopers AG) garantiert derzeit 48 Top-Sportlern über maximal 18 Monate 1 800 Euro im Monat.

Gemessen am jahrelangen Aufwand werden Olympiasieger von den offiziellen Preisgeldern also eher nicht reich. Richtig verdienen manche Medaillengewinner erst mit Werbeverträgen – wenn überhaupt. Manch einer freut sich da über kleine Extras: So erhielten alle 153 deutschen Teilnehmer an den Spielen in Sotschi „eine Art Rabattheft, genannt Olympia-Pass: unter anderem mit Gutscheinen für eine elektrische Zahnbürste, für 35 Prozent Ermäßigung auf Schuhe, 50 Prozent auf Versicherungen und für eine Einladung zu einem DTM-Rennen“ (FAZ).

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Oft zahlen arme Länder die höchsten Prämien
Olympia in Sotschi: Wie hoch waren international die Prämien für Gewinner von Medaillen?


Schon 2012 haben die BDR-Nachrichten darüber berichtet, dass ausgerechnet ärmere Staaten oft die höchsten Preisgelder für Medaillen-Gewinner ausschütten. An diesem Prinzip hatte sich auch 2014 nicht viel geändert.

Olympiasieger werden durch die offiziellen Preisgelder – gemessen am jahrelangen Aufwand – zumeist nicht unbedingt reich. Richtig verdienen einige wenige Medaillengewinner erst mit Werbeverträgen. Mancher Medaillengewinner freut sich da freilich auch über kleine Extras: So erhielten alle 153 deutschen Sportler, die an den der olympischen Spiele im russischen Sotschi teilgenommen haben, eine Art Rabattheft – auch Olympia-Pass genannt: unter anderem mit Gutscheinen für eine elektrische Zahnbürste, für 35 Prozent Ermäßigung auf Schuhe, 50 Prozent auf Versicherungen und für eine Einladung zu einem DTM-Rennen. 20.000 Euro gab es von der deutschen Sporthilfe in Frankfurt am Main für eine Goldmedaille. Silber und Bronze sind mit 15.000 beziehungsweise 10.000 Euro honoriert worden.

Das nationale Olympische Komitee der Vereinigten Staaten, so recherchierte die Nachrichtenagentur dpa, zahlte seinen Medaillengewinnern im Jahre 2014 25.000 Dollar (Gold; 18.500 Euro), 15.000 (Silber) und 10.000 Dollar (Bronze). Einige können den Geldsegen dringend gebrauchen. Die FAZ berichtete: „So wie Hannah Kearney, die vor vier Jahren in Vancouver auf der Buckelpiste alle bezwang, aber mit einem Jahres-Budget von 50.000 Dollar auskommen muss. Deshalb verbringt sie fünf Monate des Jahres im Trainingszentrum in Lake Placid, wo Kost und Logis frei sind.“ Snowboard-Star Shaun White dagegen hätte auf die Prämien locker verzichten oder sie spenden können: Sein Vermögen wird inzwischen auf 20 Millionen Dollar geschätzt.

Höher als in Deutschland bewegten sich die ausgelobten Gelder in den meisten anderen europäischen Ländern. In der Schweiz gab es für eine Goldmedaille 40.000 Schweizer Franken (etwa 27.600 Euro), in den Niederlanden 30.000 Euro, in Frankreich 50.000, der Slowakei 45.000 und in Tschechien 54.400 Euro.

Die Österreicher freilich hatten ihre sehr eigene Winter-Währung: Goldmedaillen-Gewinner haben 17 Stück der österreichischen Philharmoniker-Münzen in Silber erhalten. Das Set hat – je nach dem aktuellen Silberpreis – einen Wert von rund 16.000 Euro.

Viel Geld schütten dagegen die Italiener und Ukrainer aus. In diesen Staaten war ein Olympiasieg 140.000 Euro beziehungsweise 125.000 Euro wert. Ausgerechnet Bulgarien, eines der ärmsten europäischen Länder, das in weiten Bereichen von reicheren EU-Saaten, vor allem Deutschland, subventioniert wird, schüttete eine fürwahr stattliche Prämie von fast einer Million Lewa aus (fast 500.000 Euro). Auch die frühere Sowjetrepublik Kasachstan zahlte ihren Goldmedaillengewinnern satte 250.000 US-Dollar.

Gastgeber Russland prämierte die Medaillengewinner mit 122.000, 76.000 und 52.000 US-Dollar. Dazu kamen Sonderzahlungen von russischen Regionen. St. Petersburg beispielsweise „lässt für einen Gewinner zusätzlich etwas mehr als 100.000 Euro springen“ (FAZ). Weißrussland spendierte sogar 150.000 US-Dollar für einen Olympiasieg. Keine festgeschriebenen Preisgelder vom Staat oder Nationalen Olympischen Komitee gab es nach Recharchen der dpa ausgerechnet in der Wintersportnation Norwegen.

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In den Fußstapfen legendärer Radsport-Journalisten
Karsten Migels: Ein Fernseh-Reporter in der ersten Liga

Seit mehr als 15 Jahren kommentiert Karsten Migels für Eurosport hochkarätige Radsportveranstaltungen: Klassiker-Rennen wie Paris–Roubaix und Mailand-San Remo sowie Rundfahrten wie die Tour de France und den Giro d’Italia. Er ist auf der Spur von legendären Fernseh-Reportern.

Was viele TV-Zuschauer nicht wissen: Migels war einst auch aktiver und erfolgreicher Rennfahrer. So gewann er 1982 die Querfeldein-DM und wurde bei der Cross-WM Neunter. Er fuhr früher im Nachwuchsbereich als Nationalfahrer und hat mehrer Badische Meisterschaften gewonnen – auf der Straße, auf der Bahn und im Querfeldein.

Karsten Migels ist heute einer der profiliertesten Radsport-Moderatoren in Deutschland – ob auf dem Bildschirm, auf der Straße bei großen Sport-Events oder bei Sechstagerennen. Er hat die Fähigkeit, einerseits sehr sachkundig, sachlich und informativ das Renngeschehen zu beschreiben und zu analysieren und auch Hintergründe und wichtige historische Prozesse kompakt zu beleuchten. Doch er kann auch – wenn es eine wirklich spannende (Schluss-)Rennphase gibt – sehr schnell, emotional und anhaltend mit hoher Lautstärke so kommentieren, dass die Zuschauer und Zuhörer förmlich von den Sitzen gerissen werden. Oder vom heimischen Sofa.

Migels wird aber nicht reißerisch und schrill. Er bleibt authentisch und überzeugend. Und dies zumeist auf angenehme Weise. Er kann scheinbar mühelos die Bilder schnell und präzise so erfassen und beschreiben, dass der Fernsehzuschauer immer wieder den Eindruck hat, dass der Reporter genau das beschreibt und blitzschnell sehr gut verständlich auch erklärt, was der Radsport-Fan zu Hause auf seinem Fernsehschirm zu „sehen’“ bekommt.

Eine bisweilen lästige Angewohnheit – wir wollen nicht von einem „Tick“ sprechen – hat er freilich auch, der manche Zuschauer bisweilen nervt. Er betont bei etlichen Wörtern unnachahmlich besonders den letzten Buchstaben – und dehnt ihn förmlich so aus, als solle seine Stimme noch mal empor schnellen, wie auf einem sprachlichen Trampolin. Und manches französische Wort spricht er auf sehr eigene Weise so aus, dass mancher Französisch-Lehrer zuweilen empört die Augenbrauen empor zu ziehen pflegt.

Karsten Migels drängt sich kaum in den Vordergrund, auch dann nicht, wenn er einen Co-Kommentator an seiner Seite hat. Er macht aus seinen Reportagen, wohltuend, keine narzisstische Show. Er spricht dabei ein klare und elaborierte Sprache („Oxford-Deutsch“) – ohne in die Gefahr zu geraten, akademisch-gekünstelt daher zu kommen. Er meidet auch wenig gebräuchliche Fremdwörter und unnötige Anglizismen, mit denen sich heute so mancher angebliche Fachmann für Werbung, Marketing oder Reportage gar zu gerne schmücken möchte.

Und offensichtlich hat er ein schier unendliches und hoch differenziertes Archiv aufgebaut, aus dem er oft und gerne – und bisweilen sogar ein wenig langatmig – sicher zu zitieren weiß. Die Elektronik macht einem Team heutzutage vieles möglich.  

Das Interessante dabei ist, dass Migels gar keine journalistische Ausbildung im klassischen Sinne gemacht hat. Er ist gelernter Bürokaufmann. Ein hochtheoretisches Studium („Grau ist“, so sagte schon Johann Wolfgang Goethe, „oft alle Theorie“) hätte womöglich seine Natur-Begabung nur untergraben können.

Als er sich einst selbst beworben hatte für einen Moderatoren-Tätigkeit bei einem Rad-Rennen, sagte er den Veranstaltern einfach – von sich selbst schon damals durchaus überzeugt –, er traue sich das Ganze sehr wohl zu. Und dann hat er sich erfolgreiche Kommentatoren von Funk und Fernsehen nachhaltig angesehen und angehört. Er hat es, autodidaktisch, schnell verstanden, von den damaligen Koryphäen zu lernen – ohne sie aber dabei einfach zu kopieren. Learning by doing, das ist die Losung seiner großen Erfolge.

Karsten Migels gehört heute zur ersten Liga der Fernseh-Reporter des Radsports in Deutschland. Zusammen etwa mit Florian Naß (Hessischer Rundfunk), Jean-Claude Leclercq (Schweiz) oder Charly Hilpert vom Bayerischen Rundfunk. Migels ist in die großen Fußstapfen legendärer Fernseh-Reportern im Bereich des Radsports getreten. Wie die von Klaus Angermann, Werner Zimmer, Jürgen Emig, Rudi Michel und Herbert Watterott (links), der sage und schreibe über 41 Jahre außerordentlich erfolgreich von der Tour de France berichtet hat – und der gern erlebter Sprecher bei 60 Sechstagerennen gewesen ist.



Fotos:
Karsten Migels (oben) und Herbert Watterott

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E-Doping
Technologischer Betrug: UCI informiert – Medien bleiben skeptisch


Der Weltradsportverband UCI hat die „Detektionsmethode“ zur Aufdeckung eines technologischen Betruges mit Optimismus präsentiert. Medien beobachten die Entwicklung weiterhin sehr misstrauisch.

Die Präsentation geschah vor dem Hintergrund einer französischen Fernseh-Reportage – die BDR-Nachrichten berichteten darüber (3/2016) –,  die Mitte April für internationales Aufsehen gesorgt hatte und in der die Rad-Prüfung mit Hilfe von Wärmebildkameras als besonders effizient bezeichnet wurde.

Dagegen führte UCI-Technikmanager Mark Barfield in Aigle vor, wie offenbar mithilfe eines Apple iPads, auf dem eine bestimmte Software installiert ist, in einem E-Bike der Motor lokalisiert werden kann. „Der Verfahren beruht auf Magnetfeldern und ihren unterschiedlichen Intensitäten“ (live-radsport.ch).   

"Wir glauben, dass unsere Technologie effektiver ist als die, die in der Reportage verwendet wurde, und wir glauben, dass das dort gezeigte Resultat nicht schlüssig ist", so UCI-Chef Brian Cookson. "Die Medien lieben Sensationen und schlechte Nachrichten verbreiten sich schneller als gute. Aber wir glauben, dass wir nun ein System haben, mit dem technologischer Betrug erkannt und diese Art der Täuschung gestoppt werden kann."

Die UCI erklärte in einer Pressemitteilung, dass bei der Tour de Romandie über 500 Rennräder im Rahmen von unangemeldeten Tests gecheckt worden seien. Anscheinend sind dabei auch die Nachteile einiger denkbarer Detektionsmethoden deutlich geworden. Die UCI meint, dass Wärmebildkameras nur funktionierten, wenn der Motor kurz davor in Gebrauch gewesen ist. Überdies seien diese Kameras zu leicht durch andere Wärmequellen zu irritieren. Röntgenstrahlen erforderten aus Sicherheitsgründen, so der Verband, die Abschirmung der Umgebung. Röntgengeräte seien zudem teuer, groß und langsam. Und Ultraschall komme mit der unterschiedlichen Materialdicke des Equipments nicht zurecht.

Medien bleiben freilich argwöhnisch. Die Frankfurter Allgemeine zum Beispiel schrieb jüngst, wer jemals mit einem Vivax-Motor der Tiroler Firma Gruber im Sattelrohr seines Rennrades den Mont Ventoux hinaufgefahren sei, habe hinterher einiges zu erzählen gehabt. Wenn es gegolten habe, anzutreten, um den Rückstand aufzuholen, hätte ein Druck auf den versteckten Knopf am Lenker genügt, und schon habe der Motor geschnurrt. „110 Watt bringt er zusätzlich auf die Tretkurbel, das ist eine Menge - unmöglich einzuholen auch für einen deutlich stärkeren Fahrer“ (FAZ).

Schon 2015 hat die Gazetta dello Sporto eine modernere, buchstäblich bahnbrechende Technik beschrieben, die - modifiziert - auch im Profisport zum Einsatz kommen könnte: ein im Jahre 2014 vorgestelltes elektromagnetisches Felgenantriebskonzept made in Germany, das sogar vom Bundesforschungsministerium mit 1,8 Millionen Euro gefördert worden ist. Magnete und Spule dieses Motors sind in Felge und Schutzblech integriert, „Batterie und Elektronik am Rahmen“ (FAZ). Das Unternehmen Carbo-Fibre-Tec, das den Antrieb für Elektro-Zweiräder entwickelt hat, hat eingeräumt, dass es möglich sei, den Rotor unsichtbar in die Felge zu integrieren. Allerdings: Der Stator, der unbewegliche Teil des Antriebs, könne nicht gänzlich versteckt werden.

Die FAZ kommentiert dazu: „Aber Tüftler gibt es genug, und solch ein Motor ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern verspricht auch ein gutes Geschäft.“ Vincent Wathelet, der Manager von Philippe Gilbert (Straßen-Weltmeister von 2012) berichtete dem belgischen Internetportal Sporza.de vom ungarischen Konstrukteur Istvan Varjas, der 2015 angeblich rund 1400 Spezialmotoren verkauft hat. Der Antrieb sei nur etwa fünf Zentimeter groß, koste 7500 Euro, leiste bis zu 250 Watt und werde „sicher nicht nur an Hobbyfahrer verkauft“. „Ein Verdacht, der naheliegt“ (FAZ).

Jean-Pierre Verdy, der ehemalige Direktor des Kontrollbereichs der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, hält es für wahrscheinlich, dass sogar bei der Tour de France 2015 bei mehr als einem Dutzend Fahrer "Motor-Doping" im Spiel war. Eurosport zitiert ihn mit den Worten: "Im vergangenen Jahr habe ich so viele Hinweise bekommen wie nie zuvor. Es herrschte totale Alarmstimmung vor dem Start. Viele Teammanager haben mit mir gesprochen, dass man endlich etwas tun muss. Aber gegenüber der Presse haben die Teammanager geschwiegen und nichts gesagt."

Die (Fach-)Journalisten, die bislang über das Thema berichteten, hätten "nur das Minimum gesagt. Das Problem ist noch viel größer. Ich habe mich nur gewundert, warum es jetzt auf einmal weltweit so große Wellen schlägt. Motordoping gibt es seit Jahren – es ist immer stärker geworden", so Verdy.

Die Detektionsmethode der UCI, so schreibt der Nachrichtendienst live-radsport.ch, hält Verdy für wenig effizient. "Früher waren es verschiedene, sehr einfach Systeme mit großen Batterien. Inzwischen ist das alles sehr ausgefeilt und der Motor sitzt im hinteren Laufrad. Seit 2008 sind wir für die Dopingkontrollen bei der Tour de France zuständig. Bei den Rädern sind wir aber machtlos – wir haben keine Rechte da zu handeln.“

Video: “Mechanical doping - Bicycles with motors”
https://www.youtube.com/watch?v=8DIQ9pBjGFU

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Zwei BMX-Sportler reisen nach Rio
Olympia: BDR qualifiziert sich für alle Radsport-Disziplinen

Der BDR hat sich am Wochenende bei den BMX-Weltmeisterschaften in Medellin (Kolumbien) die letzte Hürde zur Qualifikation bei den Olympischen Spielen in Rio erfolgreich gemeistert: Sowohl bei den Männern als auch im Frauenwettbewerb wird ein BDR-Starter nach Brasilien reisen, um an den olympischen Wettbewerben teilzunehmen.

Nadja Pries aus Erlangen konnte sich erfolgreich für das Halbfinale qualifizieren und schaffte damit die Olympiaqualifikation. Bei den Männern hatte Luis Brethauer (Berlin) bereits vor der WM einen Startplatz gesichert. Er schied in Kolumbien nach einem Sturz im Achtelfinale aus. Die Startplätze sind aber kein persönliches Startrecht. Welche beiden deutschen BMX-Sportler in Rio starten werden entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund in seiner zweiten Nominierungsrunde am 28. Juni, und zwar auf der Grundlage der entsprechenden Vorschläge des BDR.

Jedenfalls ist schon jetzt festzustellen: Der BDR hat sich nunmehr in allen Radsport-Disziplinen für die Spiele 2016 in Rio qualifiziert.

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Schweden
MTB: Im Zeichen der Olympia-Qualifikation


 

 

 

 

 

Der BDR ist mit 23 Athleten ist zu den Mountainbike-Europameisterschaften nach Huskvarna/Jönköping in Schweden gereist. Die Titelkämpfe standen zumindest für die Elite-Fahrer im Zeichen der Olympia-Qualifikation. Ende Mai kämpften die Athleten beim Weltcup in Albstadt.

Bei den Damen hatte einerseits Elisabeth Brandau weiter die Chance, die geforderte Norm (2x Top 15, 1x Top 8) zu erfüllen. Zum anderen hatten Sabine Spitz und Helen Grobert im Konkurrenz-Kampf um die beiden Olympia-Plätze die Chance, ihre Position zu festigen oder zu verbessern. Adelheid Morath musste kurzfristig wegen Krankheit absagen und konnte deshalb ihre Position in Schweden nicht verbessern.

Bei den Herren verzichtete Manuel Fumic, Bronze-Medaillengewinner aus dem Vorjahr, auf den Start, um sich gezielter auf den Heim-Weltcup in Albstadt (am 22. Mai) vorbereiten zu können. Denn er hat sein Rio-Ticket aufgrund seiner Vorjahres-Ergebnisse so gut wie sicher. Auch Moritz Milatz hat die Norm bereits erfüllt. Doch es sieht so aus, als ob die deutschen Herren in Rio nur zwei Plätze zur Verfügung haben werden, so dass er womöglich noch von Markus Schulte-Lünzum, Simon Stiebjahn oder Martin Gluth verdrängt werden könnte. „Die EM steht dieses Jahr nicht so hoch im Kurs, aber die Herren sollten gegenüber dem Weltcup-Auftakt einen Fortschritt erkennen lassen“, meint Bundestrainer Peter Schaupp. Bei Milatz lief es dieses Jahr überhaupt noch nicht rund. „Es ist schwer zu sagen, woran das liegt. Vielleicht brauche ich einfach etwas Geduld, so Milatz.

Medaillenchancen hatte das deutsche Aufgebot am ehesten bei den männlichen Junioren, wo Torben Drach bereits ein Rennen der UCI Junior Serie gewinnen konnte. Nachwuchs-Bundestrainer Marc Schäfer steht auch in der Breite eine gute Formation zur Verfügung. 

In der U23 hoffte man auf Top-15-Resultate. Das lag sowohl für U23-Meister Georg Egger als auch für Ben Zwiehoff, Martin Frey als auch Luca Schwarzbauer im Bereich des Möglichen.

In das Staffel-Rennen zum Auftakt ging der BDR als Titelverteidiger; heuer hat der Verband hier Bronze erkämpft – hinter den Favoriten Schweiz und Frankreich. Bei den Frauen gewann Sabine Spitz Bronze. Der Franzose Julien Absalon ist zum vierten Mal in Folge Cross-Country-Europameister geworden. Moritz Milatz und Markus Schulte-Lünzum kamen auf die Plätze 17 und 20 und haben sich damit im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.

Am letzten Wochenende des Mai kämpfte die internationale Mountainbike-Elite beim MTB-Weltcup in Albstadt noch einmal um Qualifikationspunkte zur Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio. Besonders deutlich zeigten Flagge: Elisabeth Brandau und Sabine Spitz, die jetzt als eine Olympia-Kandidatin gilt. Die offiziellen MTB-Nominierungen erfolgen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt durch den DOSB – auf der Basis der entsprechenden Vorschläge des BDR.

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Bitte, wo geht es nach Harelbeke?
Ein Rad-Profi aus Eritrea fährt sein erstes Rennen in Belgien – und verirrt sich gründlich

„Afrikas Radsportler des Jahres“, Mekseh Debesay, bestritt in diesem Jahr sein erstes Profi-Rennen in Belgien, doch die Premiere misslang einzigartig. Aber es gab dann doch noch ein Happy End. Jedenfalls aus Sicht des Fahrers aus Eritrea.

Meksey Debesay saß – so wusste es die belgische Zeitung Het Nieuwsblad zu berichten – schon reichlich erschöpft vom bisherigen Rennen rund um das flämische Städtchen Harelbeke auf seinem Renner, als sein Kilometerzähler die Zahl 206 anzeigte. Doch das Ziel der 200 Kilometer langen Rennstrecke, die es an diesem Tag offiziell zu bewältigen galt, war einfach nicht in Sicht. „Mit einer schlechten Ahnung sah er sich um, auf der Suche nach Tribünen voll jubelnder Fans, aber alles was er sah, waren die Kühe und die Felder“ (Der Spiegel). Debesay wähnte sich vorher schon an der Spitze des Fahrerfeldes. Doch dann ist ihm wohl klar geworden, dass er irgendwo, sozusagen kurz vor der Zielgeraden, falsch abgebogen sein musste. 

Der Afrikaner stoppte, drehte um und fuhr voller Optimismus zurück – in die Richtung, aus der er gekommen war. Er suchte nach der richtigen Abzweigung. Die Minuten verstrichen schnell, der Nebel wurde dichter und Mekseh Debesay fühlte sich, allein gestellt in einem fremden Land, mehr als verloren. Es wurde, so meldete es die Website 20min.ch, dunkel, als dem wackeren Pedalritter – nach über einer Stunde – endlich ein Auto entgegenkam. Afrikas Radsportler des Jahres 2014 hielt das Kraftfahrzeug an und fragte den belgischen Autofahrer: „Bitte, wo geht es nach Harelbeke?“

Der Mann, es war ein Zuschauer der Profi-Veranstaltung, erklärte, das Rennen sei längst vorüber. Doch als der Flame sah, dass der Radrennfahrer „am ganzen Körper zitterte“ (Der Spiegel), bot er ihm an, einzusteigen, damit er sich ein wenig aufwärmen könne. Der Afrikaner ließ sein Rad flugs am Wegesrande stehen und stieg ein – in diesen  „Besenwagen“ der ganz besonderen Art. Het Nieuwsblad vermeldete: Der Mann am Steuer, namens Nico, nahm den Verirrten mit in die Gemeinde Lierde. Immerhin 50 Kilometer entfernt von Harelbeke. Der belgische Bürger ließ den Mann aus Etrea bei sich duschen, versorgte ihn mit frischen Kleidern und einer heißen Suppe. Dann wurde viel erzählt. Meksey Debesay erklärte später, er habe „die Gastfreundschaft“ sehr „genossen“.

Inzwischen suchte die süd-afrikanische Mannschaft Dimension Data (Chef ist der Belgier Pierre Heynderickx, der am 5. Mai 1965 ausgerechnet in Harelbeke geboren worden ist) längst den Team-Kameraden. Und zwar mit der belgischen Polizei. Doch Debesay ließ sich erst am späten Abend – die Sonne war längst untergegangen – ins Hotel seines Teams fahren. Immerhin waren nun, laut Het Nieusblad, vier Stunden seit dem offiziellen Rennende vergangen.  

Ein paar Tage später ging Profi Debesay unverdrossen und sehr optimistisch an den Start eines anderen Rennens: in Yorkshire, in Nordengland. Und 20min.ch wusste zu berichten: An seinem Lenker sei nun ein GPS-Gerät angeklemmt gewesen. In einem Handy.

Grafik: Offizielles Siegel des Staates Eritrea

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AUF EINEN BLICK
Nachrichten-Telegramm

15 Nationen am Start
64. Tour de Berlin: Startschuss auf dem Kurfürstendamm

Der Startschuss zur 64. Tour de Berlin, früher als Berliner Vier-Etappenfahrt ausgerichtet, fiel auf dem Kurfürstendamm am 13. Mai. Insgesamt waren 15 Nationen mit 24 Mannschaften (jeweils grundsätzlich mit 6 Fahrern) am Start. Auch ein BDR-Nationalteam war dabei. Am 16. Mai holte sich BDR-Nationalfahrer Pascal Ackermann auf der Schlussetappe einen weiteren Etappensieg.
Gesamtsieger wurde der Franzose Rémi Cavagna (Klein Constantia) – vor seinem Teamkollegen und U23-Vizeweltmeister im Einzelzeitfahren, Maximilian Schachmann.

Thüringen
Marcel Kittel und die DM in Erfurt

Die Heimatstadt Marcel Kittels ist Erfurt, die Landeshauptstadt von Thüringen. Auf die Frage des Magazins Rennrad, welche Bedeutung die kommende deutsche Meisterschaft für ihn habe, antwortete der Etixx-QuickStep-Fahrer: Die Strecke dort liege ihm, aber sie sei nicht einfach, weil „ich mit Tony Martin nur einen Teamkameraden zur Seite habe“.
„Aber ich würde wahnsinnig gern ein Jahr im Meistertrikot fahren. Damit zur Tour zu kommen, das ist schon etwas Besonderes.“

Frankfurt am Main
Präsidium des BDR: Weitere Vergabe von Deutschen Meisterschaften

DM MTB-Four-Cross-MSV wird in den Diehloer Bergen (Eisenhüttestadt/Brandenburg) ausgetragen – am 23. Juli 2016. In Bad Salzdetfurth findet die Die MTB-Cross-Country 2017 statt. Die DM Straße und Einzelzeitfahren 2018 ist nach Nidda (Hessen) vergeben worden.

John Degenkolb
Giant-Alpecin unter Erfolgsdruck

Fach-Medien beobachten mit Interesse das WorldTour-Team Giant-Alpecin, das mit deutscher Lizenz fährt, in Holland beheimatet ist, unter niederländischer Führung steht und seine Pressemitteilungen auf Englisch veröffentlicht. Nach dem Weggang von Marcel Kittel und dem längeren, unfallbedingten Ausfall von John Degenkolb ist die bisherige Saison für die Mannschaft länger nicht optimal gelaufen – bis zum Giro-Etappensieg des Niederländers
Tom Dumoulin. Marcel Kittel jedenfalls fährt nun wieder große Erfolge ein – für die Mannschaft Etixx-QuickStep.

Frankreich
EM Steher in Frankreich?
Die diesjährigen Steher- und Derny-Europameisterschaften sollten offenbar auf der neu renovierten Vigorelli-Bahn in Mailand (Italien) ausgefahren werden. Das berichtet der niederländische Webseite „Baanwacht“. Demnach sollten beide Titelkämpfe hinter den Motoren an einem Wochenende Anfang September auf dem 397,27 Meter langen Holzoval ausgetragen werden. Als eine Alternative war auch das Velodrom im italienischen Dalmine (375 Meter) im Gespräch. Inzwischen heißt es in der französischen Tageszeitung L'Écho Républicain und bei rad-net.de, die Titelkämpfe sollen im Rahmen der Bahn-EM vom 19. bis 23. Oktober in Saint-Quentin-en-Yvelines, nahe Paris, stattfinden.

Interviews, Fotos und Filme
BDR-Athleten stehen Medienvertretern zur Verfügung

In rund 100 Tagen beginnen in Rio die Olympischen Spiele. Im Vorfeld gibt der BDR-Medienservice Pressevertretern die Gelegenheit, die Olympia-Kandidaten des Bundes Deutscher Radfahrer zu treffen, Interviews zu führen sowie Fotos und Filme zu machen.  Termine: Mountainbike am 20. Mai in Albstadt, Bahn Ausdauer am 7. Juni im Schwarzwald, Bahn Kurzzeit am 10./11. Juni in Cottbus und DM Straße am 25. Juni in Erfurt. Anmeldungen: kapp@sportverlag.de

BDR/NTFU/KBWB
Interlandtrofee 2016: Internationale Begegnungen beim Radtourenfahren

In Zusammenarbeit mit der Nederlandse Toer Fiets Unie (NTFU) und dem Koninklijke Belgische Wielrijders Bond (KBWB) lädt der Bund Deutscher Radfahrer ein zu einer Serie von Radtourenfahrten mit jeweils sieben Veranstaltungen in den drei Ländern – zum Kennenlernen von Land und Leuten jenseits der eigenen Landesgrenzen. In Belgien und den Niederlanden laufen seit April die ersten Veranstaltungen. Die BDR-Vereine haben am 7. Mai mit der RTF „Durch Voreifel und Ostbelgien“ des RC Dorff e.V gestartet. Die Finalveranstaltung mit der 32. Findelkindtour wird vom RV „Schwalbe“ 1892 Mönchengladbach e.V. am 8. Oktober ausgerichtet. Info: http://breitensport.rad-net.de/breitensportarten/interlandtrofee.html

Österreich
BDR-Radsportjugend: Zu Silvester wieder Skifreizeit

Auch in diesem Jahr veranstaltet die Radsportjugend des Bund Deutscher Radfahrer über Silvester eine Skifreizeit im österreichischen Neukirchen am Großvenediger. Das Angebot richtet sich an BDR-Mitglieder im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren. „Das Programm unserer Winterfreizeit soll nicht nur Ski- und Snowboardspaß bieten, sondern ist darüber hinaus eine Mischung aus Erlebnis- und Abenteuerurlaub, von Fackelwanderung bis Mondscheinrodeln“, heißt es von der Radsportjugend. Anmeldeschluss: 12. September 2016. Weitere Auskünfte: Corinna Modl vom Referat Jugend- und Hallenradsport des BDR (E-Mail: corinna.modl@bdr-online.org oder telefonisch: 069-96780032).

Frankfurt am Main
B
DR präsentiert erstmals eine Zertifikatsausbildung für
D-Trainer
Der Bund Deutscher Radfahrer bietet vom 29. bis 31. Juli erstmals eine Trainer-D-Zertifikatsausbildung im Bereich Rennradtraining mit Kindern und Jugendlichen an. Mit Hilfe dieser Vorstufenqualifikation über ein Wochenende sollen vor allem Traineraspiranten, engagierte Eltern und Vereinsmitglieder den Sprung in die Trainertätigkeit schaffen. Die Federführung hat vom BDR Thomas Kaufmann übernommen. Er sagte: „Mit diesem Angebot wollen wir an der Basis ansetzen. So kann es uns gelingen, die Trainerqualität langfristig zu steigern und die Vereine in ihrer Arbeit zu unterstützen.» Der Württembergische Radsportverband bietet in diesem Zusammenhang erfolgreich eine Trainer-D-Lehrgang im Bereich MTB an.

Sportplakette 2015
Die Stadt Werne ehrt Jan Tschernoster

Der Rat der Stadt Werne (Kreis Unna) hat zwei Sportlerinnen, zwei Sportlern sowie einer Mannschaft die Sportplakette 2015 "für hervorragende Leistungen im Sport" verliehen. Unter den Geehrten ist Jan Tschernoster (RSC Werne 79). Der 19-Jährige wurde in seinem ersten Jahr in der U23-Altersklasse gleich Neunter bei den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren (U23) und Zehnter bei den Deutschen Meisterschaften im Straßenrennen (U23). Zudem holte er den Gesamtsieg bei der internationalen Oderrundfahrt – und das als jüngster Sieger in deren 60-jährigen Geschichte. Der Soldat der Bundeswehr-Sportfördergruppe wurde zudem auf Anhieb Zweiter in der Gesamtwertung der U23-Bundesliga.

Radfahren als Urlaub
Mieke Kröger: Von Leipzig über Prag nach Nürnberg – ganz allein

Mal wieder raus aus dem Trott: Mieke Kröger schnappte sich Ende März ihren Rucksack und fuhr los. Für elf Tage, für mehr als 800 Kilometer. Aber sie war nicht wie die meisten ihrer Kollegen unter der Sonne Mallorcas und in einer Gruppe unterwegs. Die 22-Jährige aus Bielefeld startete ihre persönliche Saisonvorbereitung in Leipzig – allein. "Von da aus bin ich Richtung Elbe gefahren. Dann weiter bis nach Prag und schließlich nach Nürnberg", sagt sie. Drei Tage kurbeln, ein Tag Pause. Drei Tage kurbeln, ein Tag Pause. Und dann noch einmal zwei Tage kurbeln. „Die Athleten sollten ihren Sport eigentlich jedes Jahr drei bis vier Wochen herunterschrauben und richtig ausspannen", sagt Krögers Trainer Robert Pawlowsky. "Mieke kann das wegen ihrer Doppelbelastung auf Bahn und Straße nicht." So war die Studentin der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften noch Anfang März bei den Bahn-WM am Start. Dann folgte ein wichtiger Lehrgang. Die anschließende Tour von Leipzig über Prag nach Nürnberg diente also nicht nur der Vorbereitung für die Straße, sondern war zugleich auch als Urlaub.

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IMPRESSUM
BDR-Nachrichten 04/2016 / 8. Jahrgang
Herausgeber: Bund Deutscher Radfahrer (BDR) / Frankfurt am Main / Deutschland
Texte / Verantwortlich: Dr. Manfred Schwarz / BDR-Vizepräsident (Kommunikation)
E-Mail: dr.manfredschwarz@gmx.de; Tel.: 0171 205 1 201