Sport hat auch viel zu tun mit Politik
Dass Sport – auch der Radsport – nicht
unabhängig von der Politik ist, zeigt besonders deutlich die
aktuelle Entscheidung der Ratsversammlung von Düsseldorf, sich um
den Tour-Start bewerben zu wollen. Ohne Politik und Verwaltung ist
es nicht möglich, den „Grand Départ“ in der Landeshauptstadt zu
realisieren. Ein wesentlicher Aufgabenbereich des BDR ist es, dafür mitzusorgen, dass Meisterschaften – ob auf nationaler oder internationaler Ebene – so organisiert werden, dass die Interessen des deutschen Radsports möglichst optimal vertreten sind. Diese Ausgabe der BDR-Nachrichten beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit solchen Meisterschaften. Dabei klingt immer wieder das Sportthema 2016 an: Olympia in Rio de Janeiro. Bewegte Bilder sagen oft mehr als lange Texte. Deswegen werden nun oft längere Texte in den BDR-Nachrichten ergänzt durch Videos oder Filme.
Beste Grüße |
Hauchdünne Mehrheit 2017: Grand Départ in Düsseldorf am Rhein?
Bei
einigen Medien schlug es ein wie eine Bombe: Düsseldorf bewirbt sich
um die Startetappe der Tour de France 2017. Das Echo war dann
überwiegend positiv. Doch gemäkelt wurde auch. Aber dann dominierte doch die Freude. Die Nachrichtenagentur dpa zitierte Tony Martin, der gesagt hatte, dies sei „ein schönes Signal der Politik“. Und die in der Region Düsseldorf führende Tageszeitung Rheinische Post kommentierte kurz und bündig: Das Projekt Tour (Prolog/Start der ersten Etappe) könne sich sehr wohl zu einem wahren „Leuchtturm-Projekt“ mausern. Andere Medien – und vor allem Oberbürgermeister Thomas Geisel, der zuallererst für die Tour in Deutschland geworben hatte – meinen, käme es zu dem Start der Grand Boucle in NRW, würden viele Menschen aus Nah und Fern in den Startort kommen. Und sehr viel Geld ausgeben. Zum Grand Départ der Tour in diesem Jahr „hatten über zwei Millionen Menschen Utrecht in Ausnahmezustand versetzt und die Gastronomie frohlocken lassen. Auf solche Begeisterung hoffen jetzt auch die Tour-Befürworter in Düsseldorf“ (RuhrNachrichten). Und: Die Stadt würde schon durch die weltweiten Fernsehberichte und viele Medienartikel in der ganzen Welt riesige Marketing- und Werbeeffekte erzielen, Erfolge, die sonst nicht zu erreichen seien. Der BDR und sein Präsident freuen sich ganz besonders über die Entwicklungen in der Stadt Düsseldorf. Zeigen sie doch nicht zuletzt, dass sich das Image des deutschen Radsports zwar langsam, aber doch sehr deutlich (wieder) verbessert. BDR-Präsident Rudolf Scharping warnte aber vor überzogenem Optimismus: In Sachen Radsport sei noch „viel Überzeugungsarbeit zu leisten“.
VIDEO: Start der Tour de France 2015 in Utrecht |
Stillschweigende Anerkennung? Letztendlich, so sagt jedenfalls Oleksandr Baschenko, der im Mai 2015 zum Präsidenten des ukrainischen Verbandes FVSU gewählt wurde, hätten die Russen einfach die Dokumente gefälscht. Nach seiner Darstellung gab der russische Verband FVSR zeitweise ein anderes Jalta als Austragungsort an: die gleichnamige Kleinstadt im Regierungsbezirk Tula südlich von Moskau, mehr als tausend Kilometer von der Krim entfernt. Als stillschweigender Ausgleich, berichtete die FAZ, sei der Ukraine drei Monate später ein eigener internationaler Rad-Wettbewerb zugestanden worden, er fand im westukrainischen Städtchen Pylypets statt – allerdings erst Ende August, drei Monate nach „FreeRate DH“ in Jalta auf der Krim. Die UCI schweigt öffentlich zu der sportpolitischen Kontroverse zwischen der Ukraine und Russland. Das wird vielfach als stillschweigende Anerkennung der Krim-Annektierung durch Russland interpretiert. Pikant dabei: Der UCI ist anscheinend der erste internationale Sportverband, der die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet de facto anerkennt – zur großen Empörung der Ukraine, die Beschwerde beim Weltradsportverband eingelegt hat.
VIDEO: MTB-Trail in der Ulkraine |
Marbach bei
Kaiserwetter 1 000 Starter, über 10 000 Zuschauer, viele Prominente und auch noch Kaiserwetter – der neunte "Charity Bike Cup" war wiederum beispielhaft. Und gespendet wurde auch noch fleißig. Der Cup, den das Transportunternehmen Lila Logistik jährlich zum Saisonende für einen guten Zweck veranstaltet, zog auch in diesem Jahr Radsportfans aus der ganzen Republik nach Marbach, an den Neckar – „entweder zum "Lila Race" am Vormittag, wo es sportlich zur Sache ging, oder am Nachmittag zur "Lila Tour", wo jedermann, in einer Gruppe mit etlichen Promis auf die Strecke gehen konnte“ (Südwestpresse). Mit dabei: Radsportgrößen wie André Greipel, Andreas Klöden, Marcel Wüst oder Stephen Roche, aber auch Promis wie Skifahrer Frank Wörndl. Nicht um den Sieg, sondern um den Spaß ging es insbesondere am Nachmittag. Erlaubt waren hier Mountainbikes, Rennräder, Tandems, E-Bikes oder auch Liegeräder. Als Moderator war wiederum kein Geringerer als Eurosport-Moderator Karsten Migels im Einsatz. Er stellte die Teams und Teilnehmer vor, hielt Smalltalk mit den Promis und klärte beim Start die Zuschauer über die Mannschaften auf. Sein Motto: "Es geht nicht um den Sieg, sondern ums Dabeisein.“ Das galt auch fürs Kinderrennen, in dem fünf Kurzrunden zu absolvieren waren. Hier radelten Kinder ab vier Jahren auf Rädern ihrer Wahl – sie fuhren zusammen mit einigen Promis. Der Erlös der
Veranstaltung – im letzten Jahr waren es über 40 000 Euro – wird
gespendet und geht an soziale Kinderhilfsprojekte in der Region. |
WM in Richmond |
Reiter und
Radler kooperieren Fest im Sattel sitzen in Vechta bekanntlich viele Reiter. Die niedersächsische Kommune ist international bekannt als Reiterstadt. Was viele Bürger in Deutschland nicht wissen: In Vechta schwingen sich auch oft viele Radsportler in den Sattel. Cross-Rennen in der Region Vechta-Lohne machen öfter Schlagzeilen – etwa durch den profilierten Stevens-Cyclo-Cross-Cup oder den Deutschland Cup Cross. Ein besonderes Querfeldein-Ereignis steht nun zusätzlich ins Haus: Am zweiten Januar-Wochenende im kommenden Jahr (9.–10. Januar) werden die besten Cross-Fahrer Deutschlands zu einem herausragenden Event im Oldenburger Münsterland erwartet, zur Cross-DM 2016. Die 3,1 Kilometer lange Rennstrecke führt tatsächlich auch durch das vom Fernsehen weltbekannte Reiterwaldstadion und über einen in der Weser-Ems-Region nicht unbekannten Reitplatz. Viviane Hannöver, Vorsitzende des Cross-Ausrichters Radsportgemeinschaft Lohen-Vechta: „Wir arbeiten hier mit den Reitern gut zusammen.“ Sie, BDR-Vizepräsident Udo Sprenger sowie der BDR-Koordinator Steffen Kempendorf haben diese Meisterschaft initiiert. FOTO: Udo
Sprenger |
2016 Die Gemeinde Oberhausen gehört zum Regierungsbezirk Karlsruhe. Die dortige Radrennbahn wurde bis 1950 in Eigenarbeit erstellt – vor allem aus Schotter und Teergries. 1985 ist die Bahn erneut mit einem besonderen Betongemisch erneuert worden. Seit 2005 wird auf der Bahn jährlich die Six-Days-Night veranstaltet, organisiert von Erik Weispfennig, der zusammen mit BDR-Vizepräsident Udo Sprenger die DM Derny eingefädelt hat. Die Bahn ist auch jährlich Teil der über das Pfingstwochenende stattfindenden, traditionsreichen Drei-Bahnen-Tournee, die auf den Radrennbahnen in Oberhausen, Dudenhofen (Rheinland-Pfalz) und Öschelbronn (Baden-Württemberg) ausgetragen wird. 2013 fanden auf der dortigen Radrennbahn auch die Deutschen Bahnmeisterschaften statt. VIDEO: Teamsprint-Rennen Junioren auf der Bahn in Oberhausen https://www.youtube.com/watch?v=feEd3D5utYw |
Lübbecke Hallenmeisterschaften: Große Leistungen – der WDR sendet einen Film Auch nach Beendigung der Deutschen Meisterschaften Halle hielt die Begeisterung von Sportlern und Zuschauern noch lange an. Es hatte einen großen Zuschauerandrang in Lübbecke gegeben, im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Detmold. Neue Deutsche Meisterin beim 1er-Kunstfahren wurde Dr. Corinna Biethan (Mörfelden). Die amtierende und fünffache Weltmeisterin Corinna Biethan wird allerdings ihren WM-Titel nicht verteidigen können. Sie musste sich in Lübbecke insgesamt dem Ansturm der „jungen Wilden“ geschlagen geben. Neben Lisa Hattemer fährt Viola Brand mit zur kommenden Hallenrad-WM in Malaysia. Die Bugner-Brüder André und Benedikt (Kleinwinterheim) verteidigten im 2er-Kunstfahren ihren Titel. Neben den Meister-Brüdern werden Stefanie Dietrich/Robert Schmidt (Schließheim) im Rahmen dieser Disziplin die deutschen Farben im November in Malaysia vertreten. Weitere DM-Titel holten: Simon Puls (1er der Männer), die Schwestern Julia und Marina Finster (2er Frauen) und Steinhöring (4er). In der 6er-Disziplin obsiegte das Sextett aus dem RKV Denkendorf I. Im Radball ist der SV Eberstadt (Jens Kriechbaum und Roman Müller) Deutscher Meister geworden; den Titel im Radpolo holte sich der RKB Frellstedt I (Petra Piecha/Marina Finster).
VIDEO 1:
Meisterschaften 2015 Halle VIDEO 2: Simon Puls wird Deutscher Meister – und erobert die Herzen der Zuschauer https://www.youtube.com/watch?v=D0cqAaHSnKI |
AUF EINEN BLICK Nachrichten-Telegramm
Büttgen
und Berlin
BDR-Präsidium
Glaubwürdiger Radsport
Odyssee
Balearen
Stuttgart
Schweiz
Frankreich |
Huijbergen Erste Europameisterschaft Cross: Benelux-Athleten dominieren, Jessica Lambracht wird Fünfte Zum ersten Mal wurde eine Europameisterschaft im Querfeldein ausgefahren – ganz vorn fuhren Querfeldein-Fahrer aus den Niederlanden und aus Belgien. Jessica Lambracht kam unter die Top Ten. Erster Querfeldein-Europameister der Männer wurde Lars van der Haar. Der Niederländer setzte sich vor heimischem Publikum in Huijbergen im Rennen der Männer/Elite durch, die erstmalig um den EM-Titel im Cross fuhren. Auf die Plätze 2 und 3 kamen die Belgier Wout van Aert und Kevin Pauwels. Als bester Deutscher wurde Philipp Walsleben 11., Ole Quast kam auf den 32. Platz. Die 20-jährige Jessica Lambracht hat bei der Cross-EM im gemeinsamen Rennen der Frauen U23 und Juniorinnen einen hervorragenden fünften Platz belegt. Lambracht sprach anschließend von einer „super harten Strecke mit zwei extrem schweren und drei ‚normalen’ Laufpassagen“. Die Deutsche Meisterin fügte hinzu: „Das war das stärkste Wochenende, was ich bisher gefahren bin!“ Siegerin wurde Femke van den Driessche aus Belgien. FOTO: Jessica Lambracht |
Platz eins in der Nationenwertung Bahn-Cup in Cali: Der BDR trumpft auf – mehr noch als bei der EM in Grenchen Der Medaillenspiegel vom ersten Bahn-Weltcup der Saison in Kolumbien sieht noch besser aus als der von den Bahn-Europameisterschaften in der Schweiz: Es gab fünf erste Plätze. Der Vierer behauptet sich aktuell für den Start in Rio. Neben fünf ersten Plätzen gab es noch einen zweiten und einen dritten Platz für die Mannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), „die einmal mehr unter Beweis stellte, dass auch bei den nächsten Weltmeisterschaften und den folgenden Olympischen Spielen in Rio mit ihr zu rechnen sein wird“ (Sportnachrichtendienst Turus). In Cali erkämpften sich die BDR-Athleten in der Nationenwertung sogar den ersten Platz. Bei den Frauen gab es einen tollen Erfolg im Keirin für Kristina Vogel, die die starke Chinesin Shuang Guo und die Russin Ekaterina Gnidenko auf die Plätze verwies. Dieser Erfolg war ein „Befreiungsschlag“ (dpa) für die tiefen Wunden, die die vierten Plätze von Kristina Vogel im Sprint und Teamsprint an der Seite von Miriam Welte hinterlassen hatten. Denn im Sprint war die Dominanz der Asiatinnen mit Tianshi Zhong, Shuang Guo und Wai Sze Lee beeindruckend. Auch im Teamsprint siegten die Chinesinnen Jinjie Gong und Tianshi Zhong. Im Kampf um Bronze mussten Kristina Vogel und Miriam Welte ebenfalls noch den Russinnen Daria Shmeleva und Anastasiia Voinova den Vortritt lassen, gegen die sie schon bei den Europameisterschaften im Schweizer Grenchen im Kampf um Gold den Kürzeren gezogen hatten. Bei den Männern aber „war wieder einmal auf die Kurzzeitathleten Verlass“ (Bernd Mülle), die im Teamsprint und im Keirin siegten und darüber hinaus Bronze im Sprint-Rennen holten. Dabei unterstrich besonders Joachim Eilers eindrucksvoll seine derzeit gute Verfassung als Schlussmann im Teamsprint (zusammen mit René Enders und Max Niederlag). Das deutsche Team wurde Sieger (vor Polen) – unter 19 Teams. Doch Eilers trumpfte noch mal auf, als er im Keirinrennen ebenfalls Sieger wurde und so starke Fahrer wie Matthew Glaetzer aus Australien oder Edward Dawkins aus Neuseeland auf die Plätze verwies. In dem stark besetzten Rennen blieben für Tobias Wächter und Maximilian Levy die Plätze 11 und 12. Maximilian Levy untermauerte im Sprint seinen Formanstieg – wurde aber dann doch lediglich Vierter, als er gegen den erneut stark fahrenden Max Niederlag im Kampf um Bronze knapp unterlag. Auch der Ausdauerbereich glänzte – teils über die Verbandserwartungen hinaus – mit zwei Siegen und einem zweiten Platz. Im (nicht-olympischen) Madison gab es am Schlusstag durch die jungen Kersten Thiele und Leon Rohde einen überraschenden Erfolg, sie siegten, mit Rundengewinn, vor den spanischen Europameistern Sebastian Mora und Albert Torres. Schon in Grenchen bei der EM hatte Dominic Weinstein aufgetrumpft. Nun siegte er auch bei der Einerverfolgung in Cali. Am Vortag bot ebenfalls Roger Kluge als Zweiter im Omnium eine „Klasseleistung“ (Turus), wo er nur dem Russen Viktor Manakov den Vortritt lassen musste. Hier wird BDR-Bundestrainer Sven Meyer für die Weltmeisterschaften und die Olympischen Spielen eher die Qual der Wahl haben – stehen dem Coach mit Lucas Liss und Maximilian Beyer doch noch zwei weitere herausragende Kandidaten zur Verfügung. In der Mannschaftsverfolgung belegte der deutsche Vierer Platz sechs – unter 18 Teams, wurde aber im letzten Lauf von den Briten eingeholt. Damit behauptet der Vierer jedoch aktuell seine Chancen für die Olympia-Qualifikation 2016: Nach sieben von zehn Wettbewerben liegt der Vierer BDR mit 1466 Punkten auf Platz vier; es führt Großbritannien (1860) – vor Australien (1790) und Neuseeland (1602). VIDEO: Women's Keirin Gold Final - Track Cycling World Cup - Cali, Colombi https://www.youtube.com/watch?v=pLENsuq2Ivc |
Wichtige Zwischenstation EM-Bahn in Grenchen: BDR in der internationalen Spitze – einige Olympia-Plätze bleiben aber hart umkämpft Die Europameisterschaften im Schweizer Grenchen waren für den BDR wichtig, letztlich aber vor allem eine „Zwischenstation“ auf dem Weg zur WM – und nach Rio de Janeiro. Es gab große Erfolge, aber auch überraschende Rückschläge. „Die Sprinter im Soll, die Vierer ein wenig hinter den Erwartungen: Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) brachte die Bahn-EM im schweizerischen Grenchen auch mit Blick auf Olympia 2016 in Rio einige Anhaltspunkte. Mehr als eine Zwischenstation war sie jedoch nicht“ – so fasste Eurosport/Yahoo die Ergebnisse für den deutschen Radsportverband zusammen. Das kurz vor der EM beendete Höhentrainingslager in den USA hatte der BDR ohnehin nicht primär auf die EM abgestimmt, sondern nicht zuletzt auf die folgenden internationalen Wettbewerbe. BDR-Sportdirektor Patrick Moster freute sich zwar über die sieben Medaillen (4 Silber/3 Bronze), die die BDR-Athleten errungen haben, warnte aber vor übertriebenem Optimismus. Insbesondere beim Männer-Vierer, der die angestrebte Medaille mit seinem 5. Platz verpasste, "hatten wir uns“, sagte Moster, „mehr erwartet. Wir können schneller fahren". BDR-Bundestrainer Sven Meyer meinte dazu: „Wir sind absolut weiter auf dem richtigen Weg.“ Der BDR-Vierer machte in der Olympia-Qualifikation immerhin etwas Punkte gut und steuert erstmals seit 2004 die Olympischen Spiele an. Von großer Wichtigkeit sind dabei die beiden Weltcups im kolumbianischen Cali und im neuseeländischen Cambridge (Anfang Dezember). Besonders umkämpft dürften für Olympia die drei Positionen im Teamsprint-Trio der Männer werden, um die sechs Kandidaten kämpfen. Bundestrainer Detlef Uibel: „Mein Wunsch ist, bei der WM im März in London die Olympia-Mannschaft an den Start zu bringen." Dabei hat, so meinte Moster, sich der junge Max Niederlag (von „Glanzlicht“ spricht die Zeitung Radsport) mit EM-Silber im Einzelsprint auch "sehr gut positionieren können". Ermutigende Signale gibt es überdies etwa von Stefan Bötticher, der seine muskulären Probleme wieder „im Griff zu haben scheint“ (Eurosport/Yahoo). Für die positive Bilanz des BDR sorgten auch Kristina Vogel (Sprint/Bronze), Stephanie Pohl (Bronze im Punktefahren) und Joachim Eilers (Silber/nicht-olympisches Zeitfahren) und die männlichen Teamsprinter (Bronze). Unter seinen Möglichkeiten blieb bei der EM Maximilian Levy, der wegen einer fiebrigen Erkältung schließlich sogar auf das abschließende Keirin-Rennen verzichten musste. Und vorzeitig reiste auch Teamsprint-Olympiasiegerin Miriam Welte ab, nachdem die Pfälzerin sich wenige Tage vor den Wettbewerben in der Schweiz noch kochend heißes Teewasser über den rechten Fuß gekippt hatte. Trotz der nicht unerheblichen Verbrennungen hatte sie sich jedoch mit Kristina Vogel noch zu Team-Silber durchkämpfen können. Einen weiteren großen Triumph feierte dagegen Dominic Weinstein. Schon ein Jahr zuvor hatte er bei der EM in Portugal zwei Medaillen für den BDR erkämpft. Mit Weinstein (rad-net ROSE Team) erreichte in der Schweiz erstmals seit 2007 (Robert Bartko wurde damals WM-Zweiter in Palma) wieder ein deutscher Verfolger ein WM- oder EM-Finale. Hier musste sich der deutsche Meister nur Weltmeister Stefan Küng aus der Schweiz geschlagen geben – und gewann bravourös die Silbermedaille.
VIDEO: Hinter der
den Kulissen der EM |
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