Liebe Radsportfreunde, neue, namhafte
deutsche Unternehmen – Alpecin und Bora – wollen für
den Radsport sponsern. Auch die ARD will neue Medien-Wege gehen. Zu
den neuen Marketing-Strategien in Deutschland und Europa haben das
Wallstreet Journal und FinanzNachrichten.de
interessante Analysen veröffentlicht. |
Sicherheit in Asylbewerber-Heimen Private Sicherheitsleute sollen in mehreren Asylunterkünften in Nordrhein-Westfalen Flüchtlinge drangsaliert und gedemütigt haben. Für Abhilfe soll seit dem letzten Wochenende die Stölting Service Group sorgen, die auch als Sponsor im Radsport bekannt ist. Die Stölting
Service Group sponsert das Ende 2010 gegründete Rad-Team
Stölting, das eine Lizenz als Continental-Team in der UCI
Europe Tour besitzt. Team-Manager ist Jochen Hahn. Das
Unternehmen Stölting hat mit seiner Sparte Security am 27.
September 2014 die Sicherheitsdienstleistungen in den
Asylbewerberheimen an den Standorten Burbach, Neuss, Essen und
Schöppingen übernommen. Zuständig sind die Stölting-Niederlassungen
in Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und in Dortmund mit ihren
Mitarbeitern, die als qualifiziert für diese verantwortungsvolle
Aufgabe gelten. |
ARD, Alpecin und Bora setzen neue Zeichen Alpecin und Bora machen
Schlagzeilen. Die ARD geht neue Medien-Wege. Die
Wirtschaftsmagazine FinanzNachrichten.de und das
Wallstreet Journal haben zu aktuellen Marketing-Strategien in
Sachen Radsport interessante Analysen veröffentlicht. Derzeit fährt das Giant-Shimano-Team noch mit niederländischer Lizenz. Das könnte sich auch ändern. „Wir sind eine internationale Mannschaft, haben aber ein deutsches Herz. Wir überlegen noch, welche Möglichkeiten es gibt“, sagte Teamchef Iwan Spekenbrink. Neben Kittel und Degenkolb fahren auch Nikias Arndt, Johannes Fröhlinger und Simon Geschke für die Mannschaft. Der Millionen-Deal berge kaum Risiken – das sagen nun etliche Marketing-Experten und Medien-Bobachter. „Dem Absatz des bewussten Shampoos war ja nicht einmal der einprägsam-selbstironische Slogan ‚Doping für die Haare’ abträglich“ (FinanzNachrichten.de). Von gutem Marketing ist nun oft die Rede. Das Wirtschaftsportal FinanzNachrichten.de bringt es so auf den Punkt: „Der Name des Produktes (…) wird (…) fortan milliardenfach genannt werden, weltweit im Zusammenhang mit dem neuen Radsportteam. Vielleicht während der Tour de France sogar in der ARD. Dafür wirkt die Investition von geschätzten 12 bis 16 Millionen Euro überschaubar. Nebenbei bietet sich zumindest die Chance, als Motor der Radsport-Reinigung aufzufallen. Auch nicht schlecht.“ Und allein „Deutschland ist traditionell ein riesiger, lukrativer Markt“ (Süddeutsche Zeitung). Eduard R. Dörrenberg sieht für Alpecin und Giant außerdem noch einen anderen gewichtigen Markt: „Giant ist in Asien auf einem Markt präsent, auf dem auch wir mit unseren Produkten sehr aktiv sind.“ Das Wallstreet Journal hat vor kurzem Ulrich Lacher – er ist Global Director Enterprise Services bei der Sponsoringberatung Repucom – ausführlich zu Wort kommen lassen. Der sieht große Chancen dafür, dass weitere Veränderungen ins Haus stehen könnten. Denn Sponsoring für Radsport sei in Europa gegenwärtig sehr preiswert zu machen – mit großem Gewinn. Lacher: „Im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es derzeit wenig Vergleichbares. Als Toursponsor im Radsport gibt es nur acht oder zehn Möglichkeiten mit einer vergleichbaren Media-Durchdringung. Für den, der auf Markenbekanntheit setzt, ist das schon ein Pfund. Es gibt auch keine andere Sportart, deren Premiumevents europaweit so ausnahmslos im frei empfangbaren TV gezeigt werden." In deutschen Landen berichtete in diesem Jahr nur noch der Spartensender Eurosport in Echtzeit über die Tour, nachdem sich ARD und ZDF im Jahr 2011 endgültig aus der Live-Berichterstattung verabschiedet hatten. Eurosport hat während der Tour jeden Tag live gesendet, über insgesamt drei Wochen gab es 350 Sendestunden. Durchschnittlich schalteten in Deutschland täglich knapp 350.000 Zuschauer ein – in Frankreich waren es immerhin 3,4 Millionen TV-Zuschauer. Und immerhin 1,58 Millionen Italiener waren am Fernsehschirm dabei, als Vincenco Nibali im Gelben Trikot in Paris auf den Champs Élysées seinem Sieg entgegen raste.
Diese Zahlen verdeutlichen, welches Potential im Radport steckt,
ebenfalls im deutschen. Der Marketing-Spezialist Lacher
meinte gegenüber dem Wallstreet Journal, die
Sponsor-Offensive könne sich für Bora lohnen – dann nämlich,
wenn das Unternehmen Absatzmärkte in Mitteleuropa, England,
Australien oder den USA schaffen wolle. Bora-Chef Willi Bruckbauer,
selbst langjähriger begeisterter Rennradfahrer, ist sehr
optimistisch. „Durch unser Engagement wollen wir unsere Marke noch
schneller in die breite Masse tragen.“ Bora plant begleitend
anscheinend auch Initiativen und Kochbücher für gesunde Ernährung.
Denn Deutschland war schon während der Tour 2014 weltweit die erfolgreichste Rad-Nation. So gesehen könnte sich 2015 eine neue mediale Rad-Ära für Deutschland eröffnen. Mit einem neuen medialen Aufschwung könnte es auch wieder eine Hochkonjunktur für den deutschen Radsport geben. Vorausgesetzt, dass die Leistungen der deutschen Radrennfahrer sich weiterhin auf einem beeindruckend hohen Niveau bewegen. |
Die Wende für den deutschen Radsport? „Kriegt der Rad-Sport doch die Kurve?“ fragte kürzlich immerhin die größte Zeitung Deutschlands, die Bild-Zeitung. Anerkennend vermeldete das Massenblatt, „nach vier Jahren voller Dopingskandalen und Negativ-Schlagzeilen steigt wieder ein deutsches Groß-Unternehmen“ in den Radsport ein. Von einem „Meilenstein“ spricht die Frankfurter Allgemeine. Auf der Grundlage dieses Vertrages zwischen dem Fahrrad-Produzenten Giant (Taiwan/Niederlande) und Alpecin wird der bekannte Bielefelder Shampoo-Hersteller Alpecin, der zur großen bundesrepublikanischen Unternehmensgruppe Dr. Kurt Wolff gehört, Titelsponsor des holländischen Radteams Giant-Alpecin, für das die deutschen Sprint-Stars Marcel Kittel und John Degenkolb fahren – neben Johannes Fröhlinger, Nikias Arndt und Simon Geschke sowie im sogenannten „Development Team“ Jan Brockhoff und Maximilian Schachmann. Die Tageszeitung Bild stellt – auf der Grundlage eines Hintergrund-Artikels bei Sport Bild – heraus, wer besonders an diesem Deal beteiligt war: Der Chef-Nachrichtenmoderator von Sat.1 und stellvertretende Präsident des Radsportverbandes Hamburg, Marc Bator, der seit Jahren leidenschaftlicher Rennradfahrer ist. Damit hat Bator, der „prominenteste deutsche Radsport-Fan“ (Bild), wesentlich dazu beigetragen, ein Abkommen – es geht um 12 bis 16 Millionen Euro für vier Jahre – zu ermöglichen, das die lang ersehnte Wende für den Radsport in Deutschland bedeuten könnte: Wenn die ARD im kommenden Jahr wieder live von der Tour de France berichtet und sich auch ein Team erfolgreich in Szene setzt, in dem deutsche Fahrer und ein deutsches Unternehmen hervorragende Rollen übernehmen, dann könnte dies dem Radsport in der Bundesrepublik zu einer neuen, großen Popularität verhelfen. Wichtig ist, dass die neue Generation von deutschen Radsportlern weiterhin für einen sauberen, dopingfreien Sport steht. Bild hat das auf besondere Weise zum Ausdruck gebracht. Die Zeitung zitiert Marc Bator mit den Worten: “Das Unternehmen will das Team konsequent darin unterstützen, gegen jede Art von Betrug vorzugehen. Selbstverständlich steht in jedem Fahrervertrag eine Dopingklausel.“ Der frühere, provozierende Werbe-Slogan von Alpecin „Doping für die Haare“ ist damit auch zu den Akten gelegt – jedenfalls, so hat das Unternehmen erklärt, zumindest in deutschen Landen. |
Was
wird für die „schönste Nebensache der Welt“ ausgegeben? Bei den Gesamtausgaben für den Sport rangiert der Skisport vorn – vor dem Fußball. Auf dem dritten Platz beim Ranking der Sportausgaben liegt der Radsport. Dann folgen das Schwimmen, das Wandern und die „Fittness-Aktivitäten“. Die Bundesbürger geben statistisch gesehen für eigene Sportaktivitäten etwa achtmal so viel aus wie fürs passive Zuschauen – im Jahr 2010 waren es fast 78 Milliarden Euro. Der „passive Sport“ (Eintritte, Fahrten …) kostete 9,8 Milliarden; relativ am meisten wurde hier für die Eintrittsgebühren ausgegeben (rund 4 Milliarden). Besonders teure Sportgüter wie Pferde oder Sportboote sind hier nicht einmal eingerechnet. Den größten Posten des aktiven Sportkonsums bildet weder Kleidung (10 Milliarden Euro) noch Ausrüstung (9 Milliarden), sondern die Fahrerei: Um ins Fitnessstudio oder in die Natur zu kommen, gaben die privaten Haushalte 2010 insgesamt knapp 26 Milliarden Euro aus – das berichtet der Informationsdienst iwd des Institutes der deutschen Wirtschaft. Und noch einmal 14 Milliarden beziehungsweise 10 Milliarden kamen zum Beispiel für Sportreisen sowie Sportschuhe und Bekleidung hinzu. „Die mit Abstand zahlungsfreudigsten Sportler sitzen auf dem Rücken der Pferde“ (iwd). Jeder einzelne Reiter gab im Jahr 2010 durchschnittlich 1.242 Euro für sein Hobby aus. Ziemlich kostspielig sind ebenfalls der Motorsport und der Skisport, während Läufer mit im Schnitt 180 Euro pro Jahr ziemlich günstig wegkommen. Weil aber wesentlich mehr Bundesbürger Ski fahren als reiten, führt der Wintersport die Liste der Gesamtausgaben an: Für den aktiven und passiven Sportkonsum zahlten die Skifans 2010 insgesamt fast 10 Milliarden Euro. Auf Platz zwei der Gesamtausgaben liegt der Fußball mit 9,7 Milliarden Euro. Auf Platz drei rangiert der Radsport: Hier zahlte der einzelne Aktive im Jahre 2010 rund 304 Euro. 7 729 Millionen Euro gaben Radsportbegeisterte insgesamt für den Radsport aus – davon immerhin 7 610 Millionen Euro für „aktiven Sport“. Unter „aktivem Sport“ werden bei den Untersuchungen Ausgaben für selbst betriebenen Sport verbucht. Unter „passivem Sport“ fallen die Ausgaben von Fans und Zuschauern. Die Daten sind vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie dem Institut der deutschen Wirtschaft (iw) erarbeitet worden. |
Junioren und Juniorinnen, Frauen und Männer
Eine tolle Kulisse hat es schon zum
Auftakt der diesjährigen Müller – Die Lila Logistik
Rad-Bundesliga gegeben: Am 1. Mai hatten die Junioren bereits
Gelegenheit, sich beim Klassiker Rund um den Finanzplatz in
Frankfurt eindrucksvoll zu präsentieren. Insgesamt hat es Rennen
auch für die Juniorinnen, Frauen und Männer gegeben. Lennard Kämna (Cottbus) vom Landesverband Brandenburg hat die Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga der Junioren in diesem Jahr gewonnen. Dem Cottbuser genügte ein zehnter Platz im neunten und letzten Rennen in Ingolstadt, um sich die Gesamtwertung endgültig zu sichern. Drei Meistertitel hatte er sich innerhalb von acht Tagen schon zuvor geholt: Er wurde Deutscher Berg- und Zeitfahr-Meister sowie Europa-Champion bei den Zeitfahr-Meisterschaften in Nyon in der Schweiz.
Bei den Juniorinnen gab es sechs
Termine. „Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren
experimentiert, um den weiblichen Nachwuchs nach vorn zu bringen.
Die Mühen haben sich ausgezahlt, die Talente haben sich durchgesetzt
und längst ihren Platz in renommierten Frauenteams gefunden“
(Radsport). Zweimal fahren die Juniorinnen inzwischen mit den Frauen
zusammen. Start war am 18. Mai in Sonneberg. Eine Woche später
folgte Karbach, einen Monat darauf die DM Berg in Günzach. In
Albstadt, beim Etappenrennen vom 22. bis zum 24. August, ist die
Bundesliga abgeschlossen worden. Emanuel Buchmann vom rad-net ROSE Team hat sich den Gesamtsieg in der Müller - Die lila Logistik Rad-Bundesliga der Männer 2014 gesichert. In der Mannschaftswertung gewann das bayerische Team Heizomat. Günter Schabel, BDR-Vizepräsident, freut sich heuer, dass es wiederum gelungen ist, das Unternehmen Müller Die Lila Logistik als Hauptsponsor bei der Rad-Bundesliga dabei zu haben. Im Jahr 2015 möchte Schabel auch wieder ein Team-Zeitfahren dabei haben, er sucht nach einem Ausrichter. |
Langjähriger
unermüdlicher Einsatz Barbara Wilfurth ist wegen ihres jahrzehntelangen Einsatzes für den Radsport in Bayern und darüber hinaus mit der Goldenen Ehrennadel des Bayerischen Radsportverbandes (BRV) geehrt worden. Die Auszeichnung überreichte der BRV-Vizepräsident Karl-Heinz Kessler beim Arber Marathon, der heuer seinen 30. Geburtstag feiern konnte. Barbara Wilfurth ist seit 25 Jahren Vorsitzende ihres lokalen Radsportvereins Veloclub Ratisbona. Im Jahre 2008 wurde sie zur Präsidentin des BRV gewählt, nachdem sie vorher viele Jahre den Radsportbezirk Oberpfalz erfolgreich geleitet hatte. |
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